Zunahme der Kurzsichtigkeit bei Kindern

 

 

 

Zunahme der Kurzsichtigkeit bei Kindern

Die Kurzsichtigkeit (Myopie) ist eine Sehstörung des jugendlichen Auges und ist eine Volkskrankheit, welche sich immer weiter ausbreitet.
Derzeit hat bereits jeder dritte Mensch in Europa Probleme damit, Gegenstände in der Ferne scharf zu sehen. Aktuellen Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO zufolge wird damit gerechnet, dass bis zum Jahre 2050 jeder zweite Mensch kurzsichtig sein wird.

Was ist Kurzsichtigkeit?

Bei einer Kurzsichtigkeit treffen die Lichtstrahlen vor der Netzhaut zusammen, weil die Brechkraft des Auges zu stark oder das Auge (der Augapfel) zu lang ist.
Daraus entstehen Abbildungsfehler. Die Brechkraft wird in der Maßeinheit Dioptrie gemessen.

Der optische Brennpunkt liegt bei einer Kurzsichtigkeit wegen eines zu langen Augapfels vor der Netzhaut. Daher werden weit entferne Objekte unscharf abgebildet, nah gelegene jedoch scharf. Kurzsichtigkeit wird durch konkave Brillengläser oder durch Kontaktlinsen ausgeglichen.

In den letzten Jahrzehnten ist die Rate der Kurzsichtigkeit weltweit gestiegen.
Gründe hierfür sind insbesondere ein geändertes Verhalten, was das Sehen, das Lernen und die Freizeitgestaltung betrifft.

Eine starke Kurzsichtigkeit ist neben dem Faktor Lebensalter der Hauptrisikofaktor für Augenerkrankungen wie Katarakt (Grauer Star), Glaukom (Grüner Star), Netzthautablösung und myope Makuladegeneration.

Wie entsteht Kurzsichtigkeit?

Kurzsichtigkeit ist zum Teil erblich.
Wenn beide Elternteile bereits kurzsichtig sind, steigt das Risiko, dass auch ihre Kinder kurzsichtig werden, deutlich an.
Kurzsichtigkeit entsteht, wenn der Augapfel zu stark in der Länge wächst.
Dadurch liegt der Brennpunkt bei einem zu langen Augapfel vor statt direkt auf der Netzhaut.
Dies führt dann zu einem unscharfen Bild.
Es wird vermutet, dass regelmäßiges Arbeiten im Nahbereich, zum Beispiel, wenn man häufig auf Mobiltelefone oder Tablets schaut, oder oft Bücher liest, das Längenwachstums des Auges fördert.
Hingegen wird das Längenwachstum des Auges durch den Botenstoff Dopamin gebremst.
Dopamin entsteht, wenn wir uns bei Tageslicht im Freien aufhalten.

Wann entsteht Kurzsichtigkeit?

Die Kurzsichtigkeit beginnt meist bereits im Grundschulalter.
Daher sind junge Menschen zwischen dem 6. und dem 25. Lebensjahr am häufigsten betroffen. Das Fortschreiten der Kurzsichtigkeit endet im Mittel nach der Pubertät. Nur in Ausnahmefällen schreitet sie über das 25. Lebensjahr hinaus fort.
Der Minderung des Fortschreitens einer Kurzsichtigkeit bereits im Kindesalter kommt daher eine besondere Bedeutung zu.

Welche Risiken sind mit einer Kurzsichtigkeit verbunden?

Stark kurzsichtige Menschen sind anfälliger für den grünen Star (Glaukom) und den grauen Star (Katarakt) und für Wassereinlagerungen in der Makula. Zudem erhöht sich das Risiko für eine Degeneration oder gar eine Ablösung der Netzhaut.
Je länger der Augapfel ist, desto dünnwandiger wird das Auge.
Obwohl die Fehlsichtigkeit durch das Tragen einer Brille oder die Nutzung von Kontaktlinsen korrigiert werden kann, bleiben die oben gennannten Risiken bestehen, da durch eine Brille und/der Kontaktlinsen die Größe des Augapfels unverändert bleibt.

Der Minderung des Fortschreitens einer Kurzsichtigkeit bereits im Kindesalter kommt daher eine besondere Bedeutung zu.